Die Bodenpresse und das Bankdrücken sollten sich in Ihrem Trainingsplan ergänzen. Das Bodenpressen wird typischerweise als Zusatzübung zur Verbesserung des Bankdrückens verwendet, hat aber auch als eigenständige Übung seine Vorteile.
Der offensichtliche Unterschied zwischen diesen beiden Bewegungen ist, dass das Bodenpressen auf dem Boden liegend ausgeführt wird, anstatt auf einer Bank. Dadurch ergeben sich eine Reihe von Unterschieden zwischen diesen beiden Press-Bewegungen – einige davon sind vorteilhaft, andere nicht so. Schauen wir uns das mal an.
Das Bodendrücken belastet die Schultern weniger.
Die meisten Kraftsportler haben bei der Ausführung des Bankdrückens schon einmal Schulterschmerzen verspürt. Das liegt daran, dass Athleten dazu neigen, die Ellenbogen beim Bankdrücken zur Seite auszufahren, was den Oberarmknochen (der lange Knochen im Arm, der von der Schulter zum Ellenbogen verläuft) in eine Innenrotation versetzt. Um dies zu kompensieren, dreht sich das Schulterblatt (Scapula) nach oben und außen, was die Stabilisatoren des Schulterblatts dazu zwingt, Überstunden zu machen, während sie auf das Ligamentum supraspinatus reiben. Infolgedessen kommt es zu einem erhöhten Impingement im Schultergelenk. Der reduzierte Bewegungsumfang beim Bodenpressen (im Vergleich zum Bankdrücken) resultiert in einer geringeren Scherkraft auf das Schultergelenk.
Das Bankdrücken erlaubt es Ihnen, mehr Gewicht zu heben.
Trotz des größeren Bewegungsumfangs sind Athleten in der Regel in der Lage, beim Bankdrücken mehr Gewicht zu heben. Dies geschieht hauptsächlich aus zwei Gründen. Erstens können Athleten beim Bankdrücken den (leichten) Aufprall der Hantel auf die Brust als Rückstoß nutzen. Dies gibt dem exzentrischen (nach oben gerichteten) Teil des Hebens Schwung – ähnlich dem Dehnungsreflex, den man nutzen kann, wenn man bei einer Kniebeuge aus dem Loch „springt“. Zweitens wird die Bodenpresse traditionell mit den Beinen flach auf dem Boden ausgeführt. Dadurch entfällt die treibende Kraft, die der Athlet durch das Drücken der Füße in den Boden erzeugen kann, was bedeutet, dass das Bodenpressen zu einer rumpfdominanten Übung wird, im Gegensatz zu den Vorteilen der zusätzlichen Krafterzeugung, die man beim Bankdrücken erreichen kann.
Das Bodenpressen ist ein ausgezeichneter Trizeps- und Schulterentwickler. Die Bank ist besser für die Brust.
Beim Bodendrücken ruhen die Arme am Ende der Bewegung auf dem Boden, wodurch Spannung und elastische Energie aus den Muskeln genommen werden. Diese kurze Pause macht das Heben viel schwieriger, aber es wird noch verstärkt durch die fehlende Unterstützung durch einen negierten Antrieb des Unterkörpers. In Bezug auf den Aufbau von Explosivkraft im Trizeps und in den Schultern wirkt sich dies sogar zu Ihrem Vorteil aus. Während des anfänglichen Schwungs ist eine kräftige Ellbogenstreckung erforderlich, um die Arme auszustrecken. Das ist ein Grund, warum viele Heber das Bodenpressen ergänzen, um die Haltepunkte beim Bankdrücken zu verbessern.
Das Bankdrücken zielt mehr auf die Brust- und Rückenmuskeln ab, weil die Bewegung fließender ist – es gibt keine Pause am Ende des Hebens, so dass Sie Ihre Lats und die Brust stärker ansprechen können. Da das Bankdrücken mit einem größeren Bewegungsumfang ausgeführt wird, stehen Ihre Muskeln außerdem für eine längere Zeit unter Spannung. Darüber hinaus werden mehr Muskeln beim Heben rekrutiert. Das bedeutet, dass der Körper mehr Testosteron und menschliches Wachstumshormon (HGH) ausschüttet – zwei Hormone, die für den Muskelaufbau wichtig sind.