Fortsetzung von oben…
Der Oberschenkelknochen bildet an seinem proximalen Ende einen glatten, kugelförmigen Fortsatz, den sogenannten Femurkopf. Der Femurkopf bildet das Kugelgelenk des Hüftgelenks mit der schalenförmigen Hüftgelenkspfanne des Hüftknochens. Die abgerundete Form des Kopfes ermöglicht es dem Oberschenkelknochen, sich in fast jede Richtung an der Hüfte zu bewegen, einschließlich der Zirkumduktion sowie der Rotation um seine Achse. Unmittelbar distal des Kopfes verjüngt sich der Oberschenkelknochen erheblich und bildet den Schenkelhals. Der Oberschenkelhals erstreckt sich seitlich und distal vom Kopf, um dem Bein zusätzlichen Bewegungsspielraum im Hüftgelenk zu geben, aber die Dünnheit des Halses sorgt für einen Bereich, der anfällig für Brüche ist.
Am Ende des Halses dreht sich der Oberschenkelknochen um etwa 45 Grad und setzt sich distal und leicht medial in Richtung Knie als Oberschenkelkörper fort. An der Spitze des Oberschenkelkörpers befindet sich auf der lateralen und posterioren Seite ein großer, rauer Knochenvorsprung, der Trochanter major. Unmittelbar medial und distal des Trochanter major befindet sich ein kleinerer Vorsprung, der Trochanter lesser. Der Trochanter major und der Trochanter minor dienen als Muskelansatzpunkte für die Sehnen vieler kräftiger Muskeln der Hüfte und der Leiste, wie z. B. der Iliopsoas-Gruppe, des Gluteus medius und des Adductor longus. Außerdem verbreitern und verstärken die Trochanter den Oberschenkelknochen in einer kritischen Region, in der hohe Belastungen durch äußere Traumata und die Kraft der Muskelkontraktionen auftreten.
An seinem distalen Ende bildet der Oberschenkelknochen mit dem Schienbein des Unterschenkels das Kniegelenk. Das distale Ende des Femurkörpers verbreitert sich oberhalb des Knies deutlich und bildet die abgerundeten, glatten medialen und lateralen Kondylen. Die medialen und lateralen Kondylen des Femurs treffen mit den medialen und lateralen Kondylen der Tibia zusammen und bilden die Gelenkflächen des Kniegelenks. Zwischen den Kondylen befindet sich eine Vertiefung, die Fossa intercondylaris, die Platz für das vordere Kreuzband (ACL) und das hintere Kreuzband (PCL) bietet, die das Knie entlang seiner vorderen/ hinteren Achse stabilisieren.