Was sind die Ursachen und Risikofaktoren für eine Lidrandentzündung?
In der Innenseite der Augenlider befinden sich spezielle Drüsen, die in regelmäßigen Abständen Öl absondern. Mit jedem Blinzeln wird das Öl durch die Tränenflüssigkeit gleichmäßig über das Auge verteilt, damit die Lider ungehindert über das Auge gleiten können und die Tränen nicht so leicht verdunsten.
Wenn die Drüsen verstopfen, etwa durch eine Infektion, entzünden sich die Augenlider. Zudem leiden die Betroffenen oft unter trockenen Augen. Der Grund: Die Meibom-Drüsen produzieren ein Ölsekret, das ein wichtiger Bestandteil der Tränenflüssigkeit ist. Sind die Drüsenöffnungen verstopft, wird der Tränenfilm instabil und das Auge trocknet aus.
Arten der Lidrandentzündung
- Infektiöse Lidrandentzündung: Die infektiöse Blepharitis wird meist durch Staphylokokken ausgelöst. Staphylokokken sind Bakterien, die bei jedem Menschen auf der Haut (auch auf dem Augenlid) vorkommen. Gelangen diese Bakterien in die Meibom-Drüse, kann es passieren, dass der Talg zähflüssiger wird. Dadurch verstopfen die Drüsen mehr und mehr, so dass der Talg nicht mehr abgesondert werden kann. Neben einer bakteriellen Infektion besteht auch die Möglichkeit einer viralen Infektion, zum Beispiel mit dem Herpes-Virus.
- Nicht-infektiöse Lidrandentzündung: Bei manchen Menschen produzieren die Drüsen zu viel Talg (Seborrhoe). Das überschüssige Sekret verklebt die Wimpern, was wiederum zu einer Verstopfung der Drüsen führt. Zu den nicht-infektiösen Risikofaktoren gehören auch äußere Einflüsse wie Staub, Zugluft oder Rauch, die die Entstehung einer Blepharitis begünstigen können.
- Häufig gibt es nicht nur einen Grund für eine Lidrandentzündung, sondern mehrere Faktoren. Mediziner sprechen vom „Triple-S-Syndrom“, wenn Seborrhoe, eine Staphylokokken-Infektion und trockene Augen (Sicca-Syndrom) zusammen auftreten.
Welche Symptome hat eine Lidrandentzündung?
Typische Symptome einer Lidrandentzündung ähneln denen von trockenen Augen. Dazu gehören:
- Brennen
- Juckreiz
- gerötete Augen
- gerötete Lidränder
- glänzende Lidränder
- Fremdkörpergefühl
- Bildungvon schuppiger Haut an den Wimpern
- geschwollene Augenlider
- die Wimpern fallen im entzündeten Bereich aus
- die Wimpern sind sehr klebrig, besonders morgens
Augenlidrandentzündung: Wie wird sie diagnostiziert?
Wer den Verdacht hat, eine Lidrandentzündung zu haben, sollte einen Augenarzt auf die Symptome ansprechen. Dieser wird anhand der Symptome und der äußeren Merkmale des Lidrandes eine Diagnose stellen.
Bestätigung bringt eine Untersuchung der Lidinnenseite, der Hornhaut oder auch ein Abstrich am Lidrand, der dann später im Labor auf einen bakteriellen Befall untersucht werden kann.
Wie kann eine Lidrandentzündung behandelt werden?
Die Behandlung der Blepharitis hängt von der Ursache der Erkrankung ab. Zudem sollte der Betroffene die Behandlung mit entsprechenden Hygienemaßnahmen unterstützen.
Infektiöse Lidrandentzündungen, die durch Bakterien verursacht werden, werden meist mit antibiotischen Augensalben behandelt. Nur in wenigen Fällen sind Antibiotika in Tablettenform erforderlich. Ist zusätzlich der Tränenfilm des Auges beeinträchtigt, wird der Arzt als ergänzende Behandlung künstliche Tränen in Form von Augentropfen empfehlen. Bei trockenen Augen, die mit Entzündungssymptomen einhergehen, sind HYLODUAL® Schmieraugentropfen ideal, denn sie spenden Feuchtigkeit und Schutz und unterstützen so die Heilung.
Das können Sie selbst tun!
Die Lidrandhygiene unterstützt den Heilungsprozess und ist eine unverzichtbare Tätigkeit, die Sie täglich durchführen sollten. Zur Lidrandhygiene gehören drei Schritte:
- Warm-feuchte Kompressen: Verwenden Sie dazu ein sauberes Tuch oder einen sauberen Waschlappen mit möglichst warmem Wasser. Legen Sie die Kompressen für fünf bis zehn Minuten auf die Augen. So verflüssigt sich zähflüssiges Sekret, das die Drüsen verstopft. Wichtig: Legen Sie das benutzte Tuch oder den Gesichtslappen sofort nach der Behandlung in den Waschkorb. Die Kompresse sollte auf keinen Fall zweimal verwendet werden.
- Lidrandmassage: Der Lidrand sollte nach der Kompresse massiert werden, um den verflüssigten Talg aus den Drüsen zu entfernen. Verwenden Sie dazu den frisch gewaschenen Finger oder ein Wattestäbchen und wischen Sie immer in Richtung der Wimpern. Für das Oberlid bedeutet das von oben nach unten in Richtung Wimpernkranz und für das Unterlid von unten nach oben in Richtung der Wimpern.
- Reinigung der Lidränder: Der letzte Schritt der Lidrandhygiene ist die Lidrandreinigung. Hierfür benötigen Sie eine spezielle Reinigungslösung aus der Apotheke sowie Wattestäbchen oder Wattepads. Achten Sie darauf, dass die Watte so fusselfrei wie möglich ist. Benutzen Sie die Utensilien nie zweimal und verwenden Sie nicht für beide Augen die gleichen Utensilien. Auf diese Weise vermeiden Sie die Verbreitung der Bakterien. Tauchen Sie die Watte in die Lösung und befreien Sie Ihr äußeres Auge von Verkrustungen und überschüssigem Fett.
Wie verläuft eine Blepharitis?
Eine Augenlidrandentzündung kann sowohl akut (schnell und intensiv) als auch chronisch (sich langsam entwickelnd, dauerhaft) verlaufen. Letztere wird häufig bei Menschen mit übermäßiger Sekretion beobachtet.
Die akute Entzündung heilt bei richtiger Behandlung innerhalb weniger Wochen ab, die chronische Form kann meist nicht geheilt, sondern nur gemildert werden. In diesem Fall ist eine konsequente und tägliche Lidrandhygiene wichtig, damit die Erkrankung seltener auftritt.