FALLGESCHICHTE

Ein 61-jähriger Mann kam in die urologische Ambulanz und bat um eine zweite Meinung. Er litt unter häufigem Harndrang und erektiler Dysfunktion und hatte einen schmerzhaften Knoten an der Peniswurzel bemerkt. 6 Wochen zuvor hatte ein Facharzt für Urologie die Diagnose Peyronie-Krankheit gestellt. Bei der Befragung stellte sich heraus, dass er sich 6 Jahre zuvor einer Hemikolektomie auf der rechten Seite wegen eines adenomatösen Polypen unterzogen hatte, und er gab eine Familienanamnese von Dickdarmkrebs an, wobei zwei Verwandte ersten Grades betroffen waren. Bei der Untersuchung zeigte sich eine harte, zarte dorsale Masse an der Penisbasis, die beide Corpora zu betreffen schien. Auch in der linken Fossa iliaca wurde eine große Masse festgestellt. Die offene Biopsie der Penisläsion ergab ein Muzin-sezernierendes Adenokarzinom. Bei der anschließenden Kolonoskopie wurde ein großes primäres Adenokarzinom im Colon sigmoideum gefunden. Die Magnetresonanztomographie zeigte die kavernöse Läsion und bestätigte das Vorhandensein einer ausgedehnten Peritonealerkrankung mit omentalen „Kuchen“ (Abbildung 1). Es lagen Metastasen in der Lunge, im Becken und im Oberschenkel vor. Der Patient unterzog sich anschließend einer Chemotherapie und einer palliativen Strahlentherapie.

Magnetresonanztomographie-Scan zeigt sagittale Korporalmasse sowie großen primären Kolontumor

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