Ziel: Dieser Beitrag ist ein Bericht über eine Studie zur Erforschung der eigenen schlimmsten Schmerzerfahrungen von Krankenpflegeschülern sowie ihrer Vorstellungen vom schlimmsten vorstellbaren Schmerz.
Hintergrund: Schmerz ist eine persönliche Erfahrung, die oft mit einer visuellen Analogskala bewertet wird. Die Endpunkte dieser Skala sind mit den Extremen für das Schmerzerleben beschriftet (z.B. kein Schmerz bis schlimmster vorstellbarer Schmerz). Menschen verstehen vielleicht die Bedeutung von „kein Schmerz“, aber es ist unklar, welche Bedeutung sie dem „schlimmsten vorstellbaren Schmerz“ zuordnen. Dies deutet darauf hin, dass eine Bewertung entlang der Visuellen Analogskala-Linie von den bisherigen Erfahrungen der Person abhängig ist.
Methoden: Die Daten wurden im Herbst 2002 erhoben. Insgesamt 549 Krankenpflegeschüler füllten einen Fragebogen aus, der sich auf zwei Hauptfragen konzentrierte: ‚Was ist die schlimmste Erfahrung mit Schmerzen, die Sie gemacht haben?‘ und ‚Was ist der schlimmste Schmerz, den Sie sich vorstellen können?‘ Für die Datenanalyse wurde die Inhaltsanalyse verwendet.
Ergebnisse: Die schlimmsten Schmerzerfahrungen der Studenten bezogen sich meist auf akute oder traumatische Schmerzzustände, Schmerzen im Zusammenhang mit der weiblichen Physiologie, zugefügte Schmerzen, psychologische Leiden und chronische Schmerzzustände. Die schlimmsten vorstellbaren Schmerzen wurden als zustandsbedingte Schmerzen, überwältigende Schmerzen, Verlusterfahrungen, absichtlich zugefügte Schmerzen, psychologisches Leiden und als stellvertretende Schmerzen beschrieben.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse implizieren, dass Pflegeschüler, wenn sie sich Schmerzen vorstellen, Dimensionen wie Hoffnung auf Erleichterung, Trauer, Kontrolle über die Situation, Ohnmacht und Empathie für und Mitleiden mit den Schmerzen anderer Menschen einbeziehen. Weitere Forschung ist notwendig, um zu untersuchen, warum die Berufserfahrung als Krankenschwester die Fähigkeit, sich den Schmerz von Patienten vorzustellen, verringert.