Das Synovialsarkom betrifft am häufigsten Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15-40 Jahren. Es entsteht aus mesenchymalen Zellen, aber nicht aus der Synovialis, wie der Name vermuten lässt. Mehr als 90% der Synovialsarkome weisen eine t(X:18)-Translokation auf, an der die Gene SYT und SSX beteiligt sind, was zu einem abnormalen (chimären) Fusionsprotein (SYT-SSX) führt. Das Fusionsprotein hat eine veränderte Funktion und stellt das initiierende molekulare Ereignis dar, das zur Tumorbildung führt. Das Synovialsarkom kann sich hauptsächlich über den Blutkreislauf, manchmal auch über Lymphknoten, in andere Körperteile ausbreiten. Eine Metastasierung tritt in der Hälfte aller Fälle Monate bis Jahre nach der Erstdiagnose auf oder ist bereits zum Zeitpunkt der Diagnose vorhanden.

Epidemiologie

Das Synovialsarkom ist das vierthäufigste Sarkom und macht 8-10 % aller Sarkome aus. Die Inzidenz wird auf 900 neue Fälle pro Jahr in den USA geschätzt. Es gibt eine 2-4 fache Prädilektion für die Entwicklung von Synovialsarkomen bei Männern gegenüber Frauen. Menschen mit Li-Fraumeni-Syndrom (Verlust der p53-Genfunktion) und Neurofibromatose (veränderte Funktion des NF1-Gens) sind mit einem höheren Risiko verbunden. Zu den schlecht prognostischen Faktoren gehören (1) Fernmetastasierung, (2) Alter über 25 Jahre, (3) Tumorgröße von mehr als 5 cm, (4) schlecht differenzierter Bereich in der Histologie.

Klinische Merkmale

Synovialsarkome treten am häufigsten in den unteren Extremitäten auf, können aber auch in den oberen Extremitäten vorkommen und stellen eines der drei häufigsten Sarkome in den oberen Extremitäten dar. Es kann im Rumpf, Kopf & Hals, selten in der Lunge auftreten. Das Synovialsarkom präsentiert sich in der Regel mit einer Masse, oft tiefsitzend, schnell wachsend mit oder ohne Schmerzen. Andere Präsentationen hängen von der/den spezifischen anatomischen Lokalisation(en) ab, z. B. Pneumothorax (punktierte Lunge) oder Hämoptyse (Bluthusten) oder Husten aufgrund von Lungenmetastasen, Knochenschmerzen oder pathologische Frakturen aufgrund von Knochenmetastasen, G.I.-Symptome aufgrund von Metastasen in Leber, Abdomen oder Becken. Die 5-, 10- und 20-Jahres-Gesamtüberlebensraten für die nicht-metastasierte Erwachsenengruppe liegen bei ca. 66 %, 48 % und 38 %. Die pädiatrische Multizenterstudie zeigt, dass die geschätzten 5-Jahres-Gesamtüberlebensraten und die ereignisfreien Überlebensraten für die gesamte Gruppe 80 % bzw. 72 % betragen.

Behandlung und Nachsorge bei lokalisierter Erkrankung

Bei einer Tumorgröße von 5 cm oder weniger wird eine gliedmaßenschonende chirurgische Resektion mit großzügigem Rand mit oder ohne Strahlentherapie empfohlen. Bei einer Tumorgröße von mehr als 5 cm wird ein multidisziplinärer Ansatz mit präoperativer (neoadjuvanter) Chemotherapie und präoperativer Strahlentherapie, gefolgt von einer Operation, empfohlen, obwohl die Rolle der Chemotherapie weiterhin umstritten ist.

Behandlung und Nachsorge bei metastasierter Erkrankung

Ein multidisziplinärer Ansatz mit Chemotherapie, Strahlentherapie und gliedmaßenschonender Operation wird empfohlen. Ziele sind die Kontrolle der Erkrankung sowie der Erhalt der Lebensqualität.

Zielgerichtete Therapien

Zurzeit gibt es noch keine zielgerichtete Therapie. Mehr als 90% der Synovialsarkome zeigen eine spezifische Translokation t(X:18), die die Gene SYT und SSX betrifft. SYT und SSX und das abnormale Fusionsprotein (chimäres Protein) (SYT-SSX) stellen tumorspezifische abnormale Moleküle dar und sind ideale Zielmoleküle für die medikamentöse Therapie und Impfstoff/Immuntherapie.

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