Oftmals im Schlaf, aber auch tagsüber, erleiden wir unerwartete und unerklärliche Schmerzen in den Muskeln der Füße, die mit einer plötzlichen Versteifung einhergehen, was wir als Krämpfe kennen.
Die Krämpfe, die oft im Bereich der Beine auftreten, haben verschiedene Gründe, darunter die Einnahme einiger Medikamente oder einfach der Mangel an Bewegung.
„Krämpfe können auch ein Hinweis auf eine Schilddrüsenerkrankung sein“, sagt Axel Klein, Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP).
Die Krämpfe können laut dem Dresdner Spezialisten auch eine Begleiterscheinung von Krankheiten wie Diabetes sein, andere Ursachen liegen in Durchblutungsstörungen.
Gehen Sie zu Ihrem Hausarzt
Der erste Schritt ist der Gang zum Hausarzt, der die ersten Fragen stellen wird, um die Ursachen für die Schmerzen herauszufinden. Findet der Hausarzt keine Ursache für die Krämpfe, wird er den Patienten an einen Neurologen überweisen, der nach Anzeichen für eine Nerven- oder Muskelschädigung sucht.
„Es ist wichtig, den Patienten ausführlich zu befragen, um Medikamente oder eine Grunderkrankung zu identifizieren, um die Ursache der Krämpfe zu behandeln“, sagt Professor Helge Topka, Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie am Klinikum Bogenhausen in München.
Wenn sich keine eindeutige Ursache für die Krämpfe finden lässt, kann laut dem Facharzt eine Therapie anhand der vom Patienten gezeigten Symptome eingeleitet werden.
Neurologen können zum Beispiel Chinin-Präparate verschreiben, um Muskelkrämpfe unabhängig von der Schmerzquelle zu lindern.
„Aber diese Medikamente sind nicht die ultimative Lösung, weil sie schwerwiegende Nebenwirkungen haben können, die manchmal die Gesundheit des Patienten gefährden“, sagt Topka.
Magnesium hilft, heilt aber nicht
Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, wie z. B. Magnesiumtabletten, ist als Mittel zur Linderung von Muskelkrämpfen allgemein anerkannt.
„Man kann sie ausprobieren, aber es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass Magnesium wirklich wirkt“, sagt Professor Ulrich Fölsch, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie im norddeutschen Kiel und Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin.
Nur Magnesium hat sich laut Topka bei Krämpfen in der Schwangerschaft als weniger wirksam erwiesen.
Sportlerinnen sind eine besonders von Krämpfen betroffene Gruppe. „Das liegt daran, dass sie beim Sport schwitzen und dabei Elektrolyte verlieren“, erklärt Klein, der isotonische Getränke als Abhilfe vorschlägt und daran erinnert, „dass es wichtig ist, sich vor dem Sport gut aufzuwärmen.“
Ruhe und Wärme als Vorbeugung
Nach demselben Klein können Fußkrämpfe auch ihren Ursprung in zu engen oder schlecht sitzenden Schuhen haben, unabhängig davon, ob man Sportler ist oder nicht.
„Fuß- oder Zehenkrämpfe können auch durch Veränderungen in den Gelenken verursacht werden, besonders bei älteren Frauen und Männern“, sagt Topka.
Es ist ratsam, Füße, die zu Krämpfen neigen, besonders zu schonen. „Wohltuend wirkt zum Beispiel Wärme“, rät Klein, der Fußbäder mit heißem Wasser oder die Verwendung von mit Kirschkernen gefüllten Kissen empfiehlt.
Fölsch seinerseits rät zu einer einfacheren und beliebteren Übung, dem „Beine hochlegen“, da diese Position sowohl den Kreislauf als auch die Muskeln entspannt.