Agenten und Nachrichtendienstler
Spione, die für Staaten arbeiten, fallen in zwei Kategorien: Nachrichtendienstler und Agenten.
Nachrichtendienstler
Nachrichtendienstler sind Mitglieder von Geheimdiensten. Sie sind bestens ausgebildet in Spionagetechniken und dem Einsatz von Agenten. Sie können offen operieren, indem sie sich gegenüber ihrem Gastland als Vertreter ausländischer Nachrichtendienste zu erkennen geben, oder verdeckt unter dem Deckmantel anderer offizieller Positionen, wie z. B. diplomatisches Personal oder Handelsdelegierte.
Einige Nachrichtendienstler können unter nicht-offizieller Tarnung operieren, um die Tatsache zu verbergen, dass sie für einen Nachrichtendienst arbeiten – indem sie sich z. B. als Geschäftsleute, Studenten oder Journalisten ausgeben. In einigen Fällen operieren sie in „Deep Cover“ unter falschen Namen und Nationalitäten. Solche Spione werden als „Illegale“ bezeichnet, weil sie ohne den Schutz der diplomatischen Immunität operieren.
Agenten
In Großbritannien ist ein Agent, formeller bekannt als „verdeckte menschliche Geheimdienstquelle“, jemand, der heimlich Informationen an einen Geheimdienstmitarbeiter liefert. Er wird wahrscheinlich kein professioneller „Spion“ sein, kann aber eine Grundausbildung in Spionagemethoden haben. Ein Agent kann durch eine Vielzahl persönlicher oder ideologischer Faktoren motiviert sein.
Unterschiede in der Terminologie
Es kommt oft zu Verwechslungen zwischen den Begriffen „Offizier“ und „Agent“. Andere Länder verwenden die gleiche Terminologie auf unterschiedliche Weise. In den Vereinigten Staaten zum Beispiel ist ein Agent ein Mitglied eines Geheimdienstes oder einer Sicherheitsbehörde wie dem FBI oder der CIA.
Wie Nachrichtendienstmitarbeiter und Agenten arbeiten
Nachrichtendienstmitarbeiter versuchen, verdeckte Informationen direkt zu sammeln und Agenten zu rekrutieren, die in ihrem Auftrag Informationen beschaffen.
Die von Nachrichtendienstmitarbeitern verwendeten Methoden variieren stark und sind oft nur durch ihren Einfallsreichtum begrenzt. Oft nutzen sie die neueste Technik, um zu lauschen, Telefongespräche abzuhören und heimlich zu kommunizieren. Die menschliche Beziehung zwischen Geheimdienstlern und ihren Agenten bleibt jedoch ein Schlüsselelement der Spionage.
Ausländische Nachrichtendienste versuchen typischerweise, Netzwerke von Agenten aufzubauen, die sie über einen längeren Zeitraum einsetzen können, um einen zuverlässigen Informationsfluss zu erhalten. Agenten arbeiten, indem sie vertrauensvolle Beziehungen und Positionen ausnutzen, um an sensible Informationen zu gelangen. Sie können auch nach Schwachstellen bei denjenigen suchen, die mit Geheimnissen umgehen. Möglicherweise sind ihnen Schwachstellen in der Sicherheit ihrer Organisation bekannt, die sie ausnutzen können.
Cyberspionage
Spionageaktivitäten werden auch im Cyberspace durchgeführt. Ausländische Nachrichtendienste nutzen zunehmend das Internet und Cyber-Techniken, um Spionage gegen britische Interessen zu betreiben. Cyber kann aus mehreren Gründen eine attraktive Methode der Informationsbeschaffung sein:
- Sie kann kostengünstiger sein als traditionelle Mittel;
- Ihre Fernwirkung bedeutet, dass die Beteiligten eine zusätzliche Schicht der Abstreitbarkeit haben;
- Das Volumen der Daten, die gestohlen werden können, ist potenziell immens.
Cyber macht auch einen menschlichen Agenten überflüssig, da die Informationsbeschaffung aus der Ferne erfolgen kann, ohne dass ein Geheimdienstmitarbeiter seinen Schreibtisch verlassen muss, geschweige denn sein Land.
Da wir in unserem täglichen Leben immer mehr auf das Internet angewiesen sind, wird die Bedrohung durch Cyberspionage nur noch zunehmen. Aus diesem Grund hat die Regierung eine britische Cyber-Sicherheitsstrategie veröffentlicht. Diese wird dem Vereinigten Königreich helfen, seinen Vorteil im Cyberspace zu bewahren.
Weitere Informationen zum Schutz vor dieser Bedrohung finden Sie auf der Website des Centre for the Protection of National Infrastructure (CPNI).