24.5E: Miktion und der Miktionsreflex

Physiologie der Miktion

Physiologisch gesehen beinhaltet die Miktion die Koordination des zentralen, autonomen und somatischen Nervensystems. Zu den Gehirnzentren, die das Wasserlassen regulieren, gehören das pontine Miktionszentrum, das periaquäduktale Grau und die Großhirnrinde, die sowohl die unwillkürliche als auch die willkürliche Kontrolle der Miktion bewirken.

Bei Männern wird der Urin durch den Penis, bei Frauen durch die Harnröhrenöffnung ausgestoßen. Aufgrund des Geschlechtsdimorphismus und der Position, an der die Harnröhre endet, verwenden Männchen und Weibchen oft unterschiedliche Techniken für das Urinieren. Die Miktion besteht aus zwei Phasen:

  • Die Speicherphase: Eine entspannte Blase, in der der Urin die Blase langsam füllt.
  • Die Entleerungsphase: Eine kontrahierte Blase, bei der sich der äußere Schließmuskel öffnet und der Urin durch die Harnröhre entleert wird.

Diese anatomische Zeichnung zeigt die Lage des äußeren Harnröhrenmundes bei erwachsenen Frauen. Sie befindet sich zwischen dem Vestibulum und dem Vaginalmund.

Lage des äußeren Harnröhrenmundes bei der Frau: Lage der äußeren Harnröhrenöffnung bei erwachsenen Frauen. zwischen dem Vestibulum und dem Scheideneingang.

Die Muskeln, die die Miktion kontrollieren, werden durch das autonome und somatische Nervensystem gesteuert, das die beiden Schließmuskeln während der Entleerungsphase der Miktion öffnet. Während der Speicherphase ist der innere Harnröhrenschließmuskel angespannt und der Detrusormuskel wird durch sympathische Stimulation entspannt. Während der Entleerungsphase der Miktion bewirkt die parasympathische Stimulation eine Entspannung des inneren Harnröhrenschließmuskels. Der äußere Harnröhrenschließmuskel (Sphincter urethrae) steht unter somatischer Kontrolle und wird während der Miktion bewusst entspannt (und damit geöffnet).

Viele Männer ziehen es vor, im Stehen zu urinieren. Bei Frauen mündet die Harnröhre direkt in die Vulva. Dadurch tritt der Urin oft nicht körpernah aus und wird daher als schwieriger zu kontrollieren empfunden.

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