Rotaviren sind weltweit die häufigste Ursache für schwere Durchfallerkrankungen bei Kleinkindern. Nach Schätzungen der WHO starben 2013 jährlich etwa 215 000 Kinder unter 5 Jahren an impfpräventablen Rotavirus-Infektionen; die große Mehrheit dieser Kinder lebt in Ländern mit niedrigem Einkommen.
Vier orale, lebende, abgeschwächte Rotavirus-Impfstoffe, Rotarix™ (abgeleitet von einem einzigen gemeinsamen Stamm des humanen Rotavirus); RotaTeq™ (ein reassortiertes bovines-humanes Rotavirus); Rotavac™ (natürlich vorkommendes bovines-humanes reassortiertes neonatales G9P, auch 116E genannt); und RotaSiil™ (bovines-humanes reassortiertes mit humanem G1, G2, G3 und G4 bovinem UK G6P-Backbone) sind international verfügbar und von der WHO präqualifiziert. Alle vier Impfstoffe gelten als hochwirksam bei der Prävention schwerer Magen-Darm-Erkrankungen. In Ländern mit niedrigem Einkommen kann die Wirksamkeit des Impfstoffs geringer sein als in Industrieländern, ähnlich wie bei anderen oralen Lebendimpfstoffen. Trotz dieser geringeren Wirksamkeit wurde eine größere Reduktion der absoluten Zahlen von schweren Gastroenteritiden und Todesfällen beobachtet, was auf die höhere Hintergrundinzidenz von Rotavirus-Erkrankungen zurückzuführen ist.
Die WHO empfiehlt, dass Rotavirus-Impfstoffe in alle nationalen Immunisierungsprogramme aufgenommen und insbesondere in Ländern in Süd- und Südostasien sowie in Afrika südlich der Sahara als Priorität betrachtet werden sollten. Die WHO empfiehlt weiterhin, die erste Dosis des Rotavirus-Impfstoffs so früh wie möglich nach dem Alter von 6 Wochen zu verabreichen, zusammen mit der DTP-Impfung. Abgesehen von einem geringen Risiko einer Darminvagination (bis zu 6 pro 100 000 geimpfte Säuglinge)1 gelten die aktuellen Rotavirus-Impfstoffe als sicher und gut verträglich.
Die Auswirkungen der Rotavirus-Impfung auf die öffentliche Gesundheit sind in mehreren Ländern nachgewiesen worden. So wurde in den USA ein messbarer Rückgang der Zahl der Rotavirus-Gastroenteritis-Krankenhausaufenthalte beobachtet, begleitet von einem vermuteten Herdeneffekt, der ältere, nicht geimpfte Kinder schützt, während in Mexiko ein Rückgang von bis zu 50 % der Todesfälle durch Durchfall bei Kindern unter 5 Jahren direkt auf den Einsatz des Impfstoffs zurückgeführt wurde.
Die WHO bekräftigt, dass der Einsatz von Rotavirus-Impfstoffen Teil einer umfassenden Strategie zur Kontrolle von Durchfallerkrankungen sein sollte, die sowohl die Prävention (Förderung des frühen und ausschließlichen Stillens, Händewaschen mit Seife, verbesserte Wasser- und Sanitärversorgung) als auch Behandlungspakete (einschließlich niedrigosmolarer ORS und Zink) umfasst.
1 Bericht der GACVS-Sitzung vom 11-12 Dezember 2013
WHO-Positionspapier
- Englisch und Französisch (Januar 2013)
pdf, 950kb - Vollständige Liste der WHO-Positionspapiere inklusive Übersetzungen und Begleitdokumente
Weitere WHO-Ressourcen zur Unterstützung der Entscheidungsfindung und Implementierung in den Ländern
- Immunisierungspläne
- Charakteristika aktueller Rotavirus-Impfstoffe – Draft version
pdf, 262kb - Neue Impfstoffeinführungspläne
WHO Guidance Note on Interchangeability of Rotavirus Vaccine Products
- WHO Guidance Note on Interchangeability – English
pdf, 459kb - Note d’orientation programmatique de l’OMS
pdf, 572kb
Krankheitslast und Überwachung
- WHO Vaccine Preventable Diseases Surveillance Standards
- WHO Global Invasive Bacterial Vaccine-Preventable Disease and Rotavirus and Pediatric Diarrhea Surveillance Networks Bulletins
- Estimated rotavirus deaths for children under 5 years of age
Resources
Health worker training materials
- Rotarix™ Blow-Fill-Seal (BFS)
- Rotarix™
- Rotateq™
- Rotasiil™ 1 Dosis
- Rotasiil™ 2 Dosen
- Rotavac™
Materialien zur Unterstützung des Impfstoffwechsels -. in Kürze
Link zu Präqualifikationsdokumenten (PQ)
- Rotarix™
- Rotateq™
- RotaSiil™
- Rotavac™
Rotavirus-Impfstoffsicherheit
- Leitlinien für nationale Zulassungsbehörden
- Globale Impfstoffsicherheit – Rotavirus-Impfstoffe
- Generische Protokolle für (i) eine krankenhausbasierte Überwachung zur Abschätzung der Belastung durch Rotavirus-Gastroenteritis bei Kindern und (ii) eine gemeindebasierte Erhebung zur Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten bei Gastroenteritis bei Kindern: Feldtestversion